1947 - Lagerstrasse Oksböl nach einer Geisha Aufführung
Im zweiten Weltkrieg wurde die Familie in Berlin ausgebombt, nach Neuruppin vertrieben und flüchtete von dort mit dem letzten Treck 1945 bis nach Dänemark.
Zuerst strandeten sie in Apenrade in Dänemark, später gingen sie nach Oksböl. Die Familie bestand aus Fritz W. Schulz, seiner Frau Maria, den beiden Töchtern Ilse und Käthe sowie der Enkeltochter Gisela. 35.000 Menschen lebten zweitweise im Flüchtlingslager. Die medizinische Versorgung dort war den Umständen entsprechend dürftig und Gisela starb an den Folgen von Paratyphus.
Mit den Jahren hat die Deutsche Kriegsgräberfürsorge unter Mitwirkung der Dänischen Behörden den Friedhof in einen hervorragenden Zustand gesetzt und allen Verstorbenen neue Grabsteine zur Erinnerung aufgestellt.
Aufarbeitung der Familiengeschichte und Besuch des FLUGT - Refugee Museum of Denmark in Oksböl
2024 hat der Enkel Hellmut Schulze-Wenck den Kontakt zu dem Flüchtlingsmuseum in Oksböl aufgebaut. Es wurde ein Treffen mit John V. Jensen, Museumsinspektor, und Majken Graver, Öffentlichkeitsarbeit, ausgemacht.
Wir haben dem Museum Repros der Ölbilder mitgebracht, die Fritz W. Schulz während des Aufenthalt gemalt hatte und besuchten das Grab der Enkeltochter von Fritz, die als 3-jähriges Mädchen im Lager an Paratyphus verstarb.
Foto Quelle: Flugt Refugee Museum of Denmark
In der Reihe des Geschichtsprojektes '100 danmarkshistorier' hat John V. Jensen das Schicksal der Deutschen auf der Flucht dokumentiert.
Auf 116 Seiten wird die Geschichte der geflüchteten Deutschen erzählt. Ein sehr lesenswertes Zeitdokument, welches man auf der Webseite des FLUGT Refugee Museum of Denmark im Webshop oder vor Ort im Museum kaufen kann.
Fritz W. Schulz hatte die Genehmigung sich aus dem Lager Oksböl zu entfernen, um in der Umgebung Malereien anzufertigen. Vom Lager bis zum Meer waren es ca. 11 KM durch einsame Landschaften.
Er als Marinemaler hat diese Bilder wahrscheinlich angefertigt um in Übung zu bleiben. Man merkt deutlich, dass er mit dem wenigen was der Krieg übrig gelassen hatte auskommen musste. Die letzten Farben wurden zusammengemischt, alles was sich anbot wurde zu einem Bildhintergrund verarbeitet, einfache Pappen, Hartfaserplatten. Von einem Leinenhintergrund konnte man nur träumen.